Wer Pädophilie und Selbsthilfe nicht unterscheiden kann oder mag ... diskriminiert!

Eine scharfe Abgrenzung von jeder politischen Auseinandersetzung passiert gerade wie vor einigen Jahrzehnten zu Beginn der "geistig moralischen Wende" und seit einigen Jahren aus den reaktionär-katholischen Kreisen, die gerne vom Missbrauch in den eigenen Reihen schweigen, aber verleumderisch auf die Grünen einschlagen:


Ja, es gab in den 1970er Jahren eine breitere Diskussion und eine unkritische Praxis um die Befreiung der Sexualität, auch für Kinder, und in der Kinderladen-Literatur ist sicher eine Menge dazu zu finden.

Hysterisch wird aber gern Prominenten die Nähe zu Kindern vorgeworfen, der Missbrauch bei Pädagogen gesucht, als wäre er nur dort vorgekommen: In den Zeiten, als Nonnen noch prügelten und Internate zur Zucht und Ordnung erziehen sollten ...


Es gab auch in München eine Auseinandersetzung im Blatt, der ersten Stadtzeitung in München, um die Kriminalisierung eines Mitarbeiters durch die bayrische Justiz, die mit ungerechtfertigten Unterstellungen, politischer Auseinandersetzung gemischt war und die später sogar eine bundesweite Kampagne auslöste, als er mit seinem Lungenkrebs in Bayerns Knästen nicht behandelt wurde.

Es traf sich dann über Jahrzehnte eine offene Selbsthilfegruppe, für die in den Rosa Seiten* geworben wurde, was die Münchner Szene nie gehindert hatte, dort gegen Geld zu inserieren: 

Wenn mann nichts damit zu tun hatte, brauchte mann sich auch nicht drum zu kümmern, aber so bald es dann um städtische Mittel ging, war die Unterstellung der Strafbarkeit und der Unzucht ausreichend, aufgeregte Distanzierungen auszulösen und dem von anderen verbreiteten "Kinderschänder"-Verdacht nicht zu widersprechen.

Das wäre auch bei der ILGA-Unterstellung schon nötig gewesen, denn die Unterstellung, dass eine öffentliche Pädo-Selbsthilfe- und Emanzipations-Gruppe Missbrauch betreiben würde, hätte auch damals schon die Polizei anrücken lassen müssen.

Heute gibt es (seit 1996?) auch offizielle medizinisch-therapeutisch aufgebaute Projekte an der Charitè in Berlin und an der Universität Regensburg wie "Kein Täter werden", aber damals waren es eben diese Selbsthilfegruppen, die erstmals sich gegenseitig austauschen konnten. 

Daneben gibt es heute eine Menge regionaler Gruppen in Männer-Zentren, die neben der Gewalt-Prävention auch die Begleitung nach dem Knast wegen "Kinderpornographie" mit der Auflage der Staatsanwaltschaft organisieren, und dazu zählen nach heutigem Recht Kinder bis 18 Jahren. Für Jugendliche gibt es keine Unterscheidung?

Hätte der VSG, der Verein für Sexuelle Gleichberechtigung sich so den Paragrafen 175 unterworfen, wie es heute von etlichen Kreisen bei den Resten der Paragraphen erwartet wird, hätten wir immer noch die Diskriminierung und Strafverfolgung der 1950er und 1960er Jahre.

Sich gegen Bedrohung und Diskriminierung öffentlich hinzustellen, war durchaus riskant:

Der Film "Fritz Bauer" schildert sehr schön die Willkür der damaligen Staatsanwaltschaften, denen im Ansatz durchaus klar war, dass die enorm hohe Verurteilungen bei Strichern keine Rechtfertigung als die Moral der vermeintlich höheren Kreise hatte, die aber gerne in Pornokinos gingen, wenn es keiner mitbekam. Alois Brummer-Berichte gibt es nun sogar im Bayrischen Rundfunk.

Das Lambda, der griechische Buchstabe in den Bildern, war eines der geheimen Zeichen, die in der Zeit als internes Erkennungszeichen an den Lederjacken getragen wurde. 

Der Rosa Winkel war den Älteren als Selbst-Stigmatisierung zu tragisch, zu politisch, als Schmach der Nazis in den KZ zu tragen ...

... und kam dann aus den USA mit der Act-up-Bewegung gegen die Diskriminierung der HIV-Betroffenen wieder, mit einer großen Folge von Quilts in Erinnerung an die Verstorbenen und als Teil der gemeinsamen Trauer.

Auch Q-Anon, die reaktionäre Trump-Bewegung gegen Gates und die Impfung und voller Verschwörungen lebt mit den Legenden der Kinderschänder, die im Keller der Pizzeria in ... Kinder gefangen halten, um aus ihnen dann ein Alters- Elixier zu gewinnen ...

Wenig Bezug zu den wirklichen Macht-Missbrauchs-Situationen, die Betroffene aufdecken, die Kirchen und die Sportvereine nicht gewusst haben wollen, die Internate und Sängerknaben, Jugendhöfe in der DDR und die weggelaufen Kinder hierzulande:

Die belgischen Politiker-Kreise, denen es wirklich um Gewalt und Macht-Ausübung geht, sind nicht mit Erkrankungen, hängen gebliebenen Orientierungen und Behandlungs- und Hilfsbedürftigen Mesnchen mit dem Wunsch einvernehmlicher Sexualität gleich zu setzen. Auch bei Kirchen, Erziehungsheimen und Sport-Trainern geht es nicht um einvernehmliche Beziehungen,sonst würden die Betroffenen nicht von Missbrauch und Scheigegeld sprechen ...

Diese Rosa Seiten-Bilder sind alle aus der Spät-Phase des VSG, als die anderen Vereinsgruppen nicht mehr bedeutend waren, wie die frühere zentrale Beratung des Rosa Telefon, das dann vom sub und einer extra Beratungsstelle übernommen und weitergeführt wurde: 

Die Theatergruppen, die Organisation der Infostände, die ersten bayrischen CSDs, abwechselnd in München, Nürnberg, Regensburg, organisiert im "Rosa FrOSch" (Franken, Oberbayern, Schwaben) waren dann eine Aufgabe des TMS, des Treffen Münchner Schwulengruppen, so dass diese Gruppe im VSG übrig blieb, neben HALT, (Homosexuelle Alternative) Rosa Freizeit, sub, MLC Münchner Löwenclub und der Gruppe Homosexuelle und Kirche.

Dass auch die taz dazu schrieb, lag an der guten Vernetzung, wenn es um Ärger und Bewegungen ging: Die Zeitschrift Rosa Flieder aus Nürnberg, ein Pressespiegel, Die Emanzipation aus München mit Redaktionen in Köln, Berlin, Frankfurt und Hamburg, daneben noch die Bilder- und Kleinanzeigen- Hefte unterm Ladentisch am Bahnhofskiosk wie Don und du & ich,  

Die Differenzierungen in den §§175 Diskussionen in Kirchen, 

Die Diskussionen innerhalb der Grünen zwischen offener Partei und Indianerkommune, die aus Nürnberg die Kämpfe für einvernehmliches Zusammenleben in Gemeinschaften bundesweit propagierten, als etliche Naturschützer noch gar nicht mal Behinderte und "Ausländer" in der Partei haben wollten, 

 

Der Bundesanwalt Manfred Bruns und die FDP ...

Der Völklinger Kreis der Führungskräfte, Geschäftsleute und Unternehmenden mit geheimen Strukturen,

Fetischgruppen aller Art wachsen auch im Hetero-Milieu ...

Altersgruppen und Vor-Pubertäre Kinder von Jugendlichen unterscheiden:

Dümmliche Kinder-Darstellung in Wikipedia, 

Neue Begriffe für Jugend-Sexualität nach der Pubertät

mit Unterscheidung klarer Selbstbestimmung, 

Quellen bisheriger juristischer Diskussion

Diskriminierung und üble Nachrede

Reaktionäre Sexualitäts-Feindlichkeit

Sex-Positiv als Bewegung

Slutwalk und Jugendschutz?

Aufklärung und Sexualpädagogik

https://lustpaedagogik.blogspot.com/2021/01/darkroom-fur-munchen-beginn-einer.html

24.01.2021, 16 Uhr: „Erinnern in Auschwitz – auch an sexuelle Minderheiten“ – Buchvorstellung und Gespräch

 https://youtu.be/uqufTJAbabw
Livestream anlässlich des Auschwitz-Gedenktags 2021 und zum neuen Buch: „Erinnern in Auschwitz – auch an sexuelle Minderheiten“ – Buchvorstellung und Gespräch mit Dr. Anna Hájková (Großbritannien) und Dr. Lutz van Dijk (Südafrika).

„Jeder Mensch zählt – warum ein Erinnern an sexuelle Minderheiten in Auschwitz immer wichtig bleiben wird“ heißt es in der Einleitung der Herausgeber*innen des neuen Buchs „Erinnern in Auschwitz – auch an sexuelle Minderheiten“. Dr. Anna Hájková (Autorin) und Dr. Lutz van Dijk (Hrsg.) werden es vorstellen. 

Dabei werden sie der Frage nachgehen, warum ein angemessenes Erinnern an das Leid nicht-heteronormativer Opfer sowohl am Holocaust-Gedenktag im Deutschen Bundestag als auch in der Gedenkstätte Auschwitz noch immer fehlt.

Im von Ute Reisner und Joachim Stein von der Themengruppe Geschichte des Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg moderierten Gespräch wird auch thematisiert werden, warum die Überwindung einer Hierarchie der Opfer in der Erinnerungskultur ein Vorteil für alle Teile der Gesellschaft ist – nicht nur in Polen und Deutschland – und warum es beim Erinnern auch immer um das Heute geht. 

Es ist geplant die virtuelle Veranstaltung um eine Präsenzveranstaltung im Zentrum Weissenburg (Weißenburgstraße 28A, Stuttgart) zu ergänzen, sofern es die Corona-Lage zulässt.

http://theatersystemberlin.blogspot.com/2014/05/dekriminalisierung-von-liebe-eine.html

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Leo Volleth Gedenken - ein Pionier des mutigen offenen schwulen Lebens in Bayern und der HuK

Act Up München erinnern: 2015 Mit Peter Staley (NY) - 1995 aktiv in der Presse

community organizing für die queeren szenen in münchen - per radio anzuregen?